Als Leser kenne ich die Bücher von Michael Ende seit frühester Kindheit, da meine Mutter „Die unendliche Geschichte“ im Jahr nach meiner Geburt gekauft hat, um mir daraus vorzulesen. In meiner Jugend habe ich dieses als auch andere Bücher von Michael Ende mehrfach gelesen und natürlich auch die Filme und TV Serien verschlungen.
Aber eben dieses erste Buch aus dem Jahr 1979 hüte ich nach wie vor wie einen kleinen Schatz, da dieses Quasi mein eigenes „Spiegeltor“ in die Welt Phantasiens wurde. Bis zum heutigen Tag habe ich das Buch sicherlich 6x gelesen und auch das wunderbar eingelesene Hörbuch einige Male gehört. Und wie es ich für eine gedankliche Reise nach Phantasien gehört, nehme ich die Geschichte jedes mal ein wenig anders war. Die Geschichte selbst ändert sich sicherlich nicht (wirklich), aber beim Lesen oder Zuhören nehme ich je nach aktueller Laune oder Lebenslage den Inhalt anders war oder finde andere Parallelen oder Zusammenhänge für mein eigenes Leben - also meine ganz eigene Verbindung in die unendliche Geschichte.
Als Künstler beschäftigen mich die Werke, Figuren und Welten von Michael Ende ebenso, wie die von Walter Moers. Beide Autoren schaff(t)en es, dass ich die großteils nur wörtlich beschrieben Welten beim Lesen sehen kann und stelle mir die bis ins kleinste Detail beschrieben Wesen bildlich vor. Während ich in den Büchern verschwunden bin, macht es wenig Sinn, mich anzusprechen - oftmals registriere ich das gar nicht.
So habe ich 2022 beschlossen, mich auch an die Figuren von Michael Ende heranzuwagen.
Als Inspiration für die Arbeit dienten mir die Beschreibungen und Eindrücke aus den Büchern, als auch die Illustrationen der ursprünglichen Zeichnungen von Roswitha Quadflieg sowie die Skizzen und Bilder von Sebastian Meschenmoser. All diese Eindrücke habe ich mit meinen gedanklichen Bildern der Figuren kombiniert und daraus bisher insgesamt 5 Werke angefertigt, die nun darstellen, wie die Figuren der Unendlichen Geschichte auf mich wirken.
Im Sommer 2023 habe ich außerdem ein Bild gefertigt, welches auf Michael Endes "Momo" basiert. Es zeigt die Silhouette eines grauen Herren - im Film dargestellt von Armin Mueller-Stahl - rauchend vor einer verschwindenden Uhr.
Dieses Werk wird neben Engywuck und einer Skulptur des AURYN ab Herbst 2023 in der Ausstellung "Michael Ende - Bilder und Geschichten" in der Ludwig Galerie, Schloss Oberhausen zu sehen sein.